Wenn der Sommer vorbei ist, verbringen wir wieder mehr Zeit drinnen. Wir bewegen uns weniger, schauen vielleicht mehr fern und stellen uns langsam in den Wintermodus ein. Doch wir brauchen weiterhin Impulse, um uns fit zu halten. Bei Senioren werden diese Impulse weniger. Deshalb haben wir Ihnen hier verschiedene Aktivierungsideen für den Herbst zusammengestellt.
Was kann man mit Senioren im Herbst machen?
Im Herbst gibt es viele Möglichkeiten, um Senioren zu beschäftigen und körperlich und geistig zu aktivieren. Von Gedächtnistraining bis hin zu sportlichen Übungen gibt es zahlreiche tolle herbstliche Beschäftigungsideen. In diesem Beitrag haben wir Ihnen einige Ideen zusammengestellt, was Sie mit Senioren im Herbst machen können.
Außerdem kann Koordinationstraining dabei helfen, das Sturzrisiko zu senken. Denn wenn die Muskulatur und die Koordination nicht richtig mitmacht, steigt die Gefahr, dass die Senioren stürzen. Das bedeutet im Alltag vor allem Gangunsicherheit und Gleichgewichtsprobleme.
1. Koordinationstraining für Senioren im Herbst
Gerade im Herbst eignet sich Sport hervorragend als Beschäftigung für Senioren. Die Temperaturen sind niedriger und der Kreislauf wird nicht zusätzlich von der Hitze beansprucht.
Eine Möglichkeit für ein wenig Sport im Senioren-Alltag ist das Koordinationstraining. Das Ziel des Trainings ist es, dass die Senioren möglichst mobil und selbstständig bleiben und so ihren Alltag wenigstens zum Teil selbst bewältigen können. Manchmal lassen sich dadurch sogar verlernte Fähigkeiten wie Haare kämmen oder Treppensteigen wieder erlernen.
In unserem Blogbeitrag „Koordinationstraining für Senioren“ haben wir Ihnen dafür verschiedene Übungen mit und ohne Equipment zusammengestellt, die sich leicht in den Herbstalltag integrieren lassen.
2. 10-Minuten-Aktivierung für Senioren im Herbst
Auch das Gedächtnis lässt sich gut im Herbst trainieren. Dafür eignet sich vor allem die 10-Minuten-Aktivierung nach Ute Schmidt-Hackenberg.
Bei der 10-Minuten-Aktivierung geht es, wie der Name schon sagt, um zehn Minuten Kopfarbeit. Diese wurde speziell für Menschen mit Demenz entwickelt, eignet sich aber auch für Senioren ohne kognitive Beeinträchtigungen.
Dabei geht es allerdings nicht darum, neue Sachen zu lernen. Denn bei der 10-Minuten-Aktivierung steht vor allem Biografie- und Erinnerungsarbeit im Fokus. Es sollen quasi alte Erinnerungen durch gezielte Fragen wachgerufen werden, das Langzeitgedächtnis steht also im Fokus der Aktivierung.
In unserem Blogbeitrag „10 Minuten Aktivierung für Senioren“ haben wir Ihnen dafür verschiedene Aktivierungen (auch zum Thema Herbst) zusammengestellt, die wunderbar im Seniorenalltag integrierbar sind.
Ein Beispiel für eine biografieorientierte Aktivierung im Herbst: Regen Sie mit diesen kurzen, einfachen Fragen zum Thema Herbst das Langzeitgedächtnis Ihrer Senioren an.
- Welche Bäume und Pflanzen muss man im Herbst beschneiden?
- Welche Farbe haben die Blätter an den Bäumen im Herbst?
- Was machen Sie am liebsten im Herbst?
- Haben Sie früher bunte Blätter oder Kastanien gesammelt? Wenn ja, was haben Sie dann damit gemacht?
- Wo haben Sie gerne Herbstspaziergänge gemacht?
- Haben Sie gerne Pilze gesammelt? Wenn ja, welche Pilze haben Sie gesammelt?
- Was haben Sie gerne im Herbst unternommen?
- Haben Sie mit Ihren Kindern/Ihren Freunden früher Drachen steigen lassen?
Übrigens: Die 10-Minuten-Aktivierung lässt sich auch gut beim Dual-Task-Training einbauen.
3. Herbstliche Bewegungsgeschichten vorlesen
Da Bewegung für Senioren wichtig ist, sollten Sie darauf achten, möglichst verschiedene Mobilitätsaktivierungen für den Herbst mit in den Alltag zu integrieren. Eine Möglichkeit, um auch mehrere Senioren in der Gruppe zu beschäftigen, sind Bewegungsgeschichten.
Denn gerade bei Sport ist die Motivation nicht besonders hoch. Mit den Bewegungsgeschichten kann diese spielerisch erhöht werden. Auch hier spielt Biografiearbeit wieder eine große Rolle. Denn die Geschichten sind so ausgelegt, dass sie an frühere, schöne Momente erinnern und für einen kurzen Moment die Senioren aus dem Alltag entführen, während zeitgleich die Bewegung im Vordergrund steht. Die Bewegungsgeschichten eignen sich im Übrigen auch gut für Senioren mit Demenz.
In unserer Übersicht finden Sie verschiedene Bewegungsgeschichten zu allen Jahreszeiten, die Sie auch im Pflegeheim, in der Gruppe oder auch allein durchführen können. Alles, was Sie dazu brauchen, ist jemand, der die Geschichte vorliest.
4. Eine Herbst-Heimzeitung erstellen
Eine schöne Herbst-Beschäftigung für Senioren, die noch etwas fitter sind, ist eine eigene Heimzeitung zu erstellen. Viele Senioren haben eine kreative Ader, die sie nicht mehr so häufig ausleben. Das können sie bei der Heimzeitung tun. Außerdem können sich die anderen Bewohnerinnen und Bewohner durch die Heimzeitung über neue Angebote und Termine informieren.
Neben Artikeln und Rätseln können Sie auch Bilder und Kunstwerke von Bewohnerinnen und Bewohnern mit in die Heimzeitung aufnehmen. So freuen sich alle Beteiligten, wenn sie ihr gemeinsames Werk später in den Händen halten.
Worauf Sie achten müssen, wenn Sie eine Heimzeitung erstellen wollen und weitere Tipps und Tricks finden Sie in unserem Blogartikel „Heimzeitung erstellen“.
5. Herbst-Rätsel lösen
Um dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, eignen sich Rätsel wunderbar, um diese in den Herbst-Alltag zu integrieren. Diese können sowohl bei Senioren mit als auch Senioren ohne Demenz eingesetzt werden. In unserem Blogbeitrag „Rätsel für Senioren“ finden Sie unterschiedliche Rätsel für Senioren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Oder Sie melden sich für unseren Beschäftigungsaufgaben-Newsletter an. Jeden zweiten Montag verschicken wir zwei neue Rätsel samt Lösungen.
Bildquellen:
Illustration Seniorin auf Parkbank, Illustration herbstliche Elemente von Freepik