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Beschäftigung für Demenzerkrankte

In diesem Blogbeitrag finden Sie die wichtigsten Dinge rund um das Thema Beschäftigung für Demenzerkrankte, was Sie dabei beachten müssen und welche Übungen Sie mit ihren Senioren durchführen können.

Früher haben die Demenzerkrankten alles selbst gemacht, waren im Chor oder haben im Garten gearbeitet. Und jetzt: das Gegenteil. Statt zu Hause zu werkeln oder sich mit Freunden zu treffen, tun die meisten Menschen mit Demenz fast nichts. Dabei hat es ihnen früher doch so viel Freude bereitet.

Beschäftigung ist für alle Menschen sinnvoll. Egal in welchem Alter. Beschäftigung gibt dem Alltag Sinn. Doch oftmals können sich Menschen mit Demenz nicht mehr selbst Aufgaben suchen.

Damit Sie wieder ein bisschen Freude in das Leben Ihrer Demenzerkrankten bekommen, haben wir Ihnen in diesem Beitrag nützliche Tipps und Beschäftigungsideen zusammengestellt.

Warum Beschäftigung für Demenzerkrankte wichtig ist

Um die vorhandenen Fähigkeiten zu erhalten oder auch den Geist und den Körper anzuregen, braucht es immer wieder Impulse von außen. Denn was fehlt, ist die Alltagsstruktur, also die Aufgaben, die wir uns selbst jeden Tag geben, in einer bestimmten Struktur.

Bei der Demenz fällt die Fähigkeit, sich selbst Aufgaben zu geben, oftmals weg. Zu den vielen Erinnerungen, die fehlen, verlieren wir unseren Tagesablauf, den wir uns bis dahin aufgebaut hatten. Wir fühlen uns nicht gebraucht, werden unruhig und häufig traurig.

Durch gezielte Aktivierung und Beschäftigungen kann nicht nur der geistige und der körperliche Abbau verlangsamt werden, sondern auch das Wohlbefinden der Demenzerkrankten steigern. Wichtig dabei ist: die Balance. Die Menschen mit Demenz dürfen weder über- noch unterfordert werden. Denn dann kann sich ein Unterforderter etwa bevormundet fühlen, ein Überforderter vielleicht auch aggressiv werden.

Um die Alltagsstruktur möglichst zu erhalten, sollten die Dinge, die im Alltag gebraucht werden, immer zugänglich sein. Wer sich selbst die Haare kämmt, das Gesicht wäscht oder die Kleidung aussucht, fühlt sich gebraucht.

Viele Demenzerkrankte laufen nervös herum oder nesteln an Gegenständen – das kann ein Versuch sein, sich selbst und die Umgebung zu spüren. Deshalb ist auch regelmäßige Bewegung wichtig. Denn Bewegung regt das Hirn an, kann Angstzustände und Aggression vermindern und auch entspannen.

Beschäftigung bei Demenz: Welche Möglichkeiten gibt es?

Beschäftigungs- und Aktivierungsideen für Demenzerkrankte gibt es viele. Die einfachste Art, wie Sie Ihre Senioren aktivieren können, ist, wenn Sie an Ihre Lebenserfahrung anknüpfen. Also Biografiearbeit. Denn viele Demenzerkrankte erinnern sich zwar nicht mehr an die vergangenen Jahrzehnte, dafür an ihre frühen Kindheitserinnerungen. Knüpfen Sie an diesem Punkt an. Wie Sie das spielerisch machen können, finden Sie unter Punkt 4.

Neben der Biografiearbeit lassen sich auch im Alltag vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten finden. Von Zeitung lesen, Blumen gießen oder Wäsche zusammenlegen, – je mehr die Demenzerkrankten in den Alltag mit eingebunden werden, desto mehr fühlen sie sich gebraucht.

Zudem ist Bewegung ein wichtiger Aspekt bei der Beschäftigung von Demenzerkrankten. Mit Sitzgymnastik, Spaziergängen oder Tanzen wird der Zellstoffwechsel angeregt. Und damit kann die Hirnaktivität unter Umständen erhalten werden.

Auch Gedächtnistraining ist eine gute Beschäftigung für Menschen mit Demenz. Durch regelmäßiges Gehirnjogging hilft auch, die Gehirnzellen im Alter aufrecht zu erhalten. Außerdem hilft es dabei, soziale Kontakte zu fördern. Und wer sich regelmäßig mit anderen austauscht, fühlt sich wohler.

Doch es müssen nicht immer große Beschäftigungsideen sein. Manchmal reicht es auch, die Sinne gezielt anzuregen. Das können Sie mit Düften, Musik oder Tastspielen machen.

Beschäftigung für Demenzerkrankte: Was Pflegekräfte wissen müssen

An Beschäftigungsangeboten für Demenzerkrankte in Pflegeheimen mangelt es meistens nicht: Gedächtnistraining, Rätselstunden oder auch Sitzgymnastik gibt es in fast jeder Einrichtung. Dennoch gibt es ein paar Dinge, auf die Pflegekräfte bei der Beschäftigung von Demenzerkrankten achten sollten.

  1. Jeder Mensch mit Demenz ist individuell: Nicht alle möchten immer mitspielen und schauen lieber zu. Die Demenz ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Genauso wie das Stadium. Überlegen Sie sich Aufgaben, die zur jeweiligen Person und dessen/deren Biografie passen. Dann ist die Motivation gleich viel höher.
  2. Nicht über- oder unterfordern: Suchen Sie nur Übungen aus, die die Teilnehmenden nicht über-, aber auch nicht unterfordern.
  3. Regelmäßigkeit: Üben Sie regelmäßig mit Ihren Senioren. Meist reichen zwei bis drei Aktivierungsübungen in der Woche.

Beschäftigung bei Demenz: Ideen und Übungen

Beschäftigungsaufgaben für Senioren gibt es viele. Wir haben Ihnen hier einige einfache Übungen zusammengestellt, die Sie ganz einfach im Pflegealltag umsetzen können.

Ein Senior auf einem Stuhl und eine Seniorin im Rollstuhl heben bei der Sitzgymnastik die Hände nach oben. Links daneben steht eine Pflegerin, die auch ihre Arme hoch hebt.
  1. Sitzgymnastik

Bei der Sitzgymnastik können Sie einfache Bewegungsübungen in der Gruppe durchführen. Dabei können sowohl Senioren mit als auch ohne Demenz teilnehmen. Inspirationen für die Sitzgymnastik finden Sie hier.

Illustration: vor einem grünen Hintergrund liegt ein Holzbrett und ein Schneidemesser.
  1. Alltagsübungen

Eine einfache Übung für Senioren mit Demenz sind Alltagsaufgaben. Kochen, putzen, Wäsche zusammenlegen, Wolle wickeln, Werkzeug sortieren, Gartenarbeiten – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Binden Sie die Senioren mit in die Arbeit ein, statt sie ihnen abzunehmen.

Illustration: vor einem pinken Hintergrund liegt ein aufgeschlagenes Fotoalbum mit rotem Einband. Eingeklebt sind Bilder auf denem man einen Mann, der winkt und eine Mann mit einer Senioren sieht.
  1. Erinnerungsspiele

Mit Fotoalben, Gegenständen von früher oder Videos können Sie einfach die Erinnerung der Senioren wecken. Lassen Sie sich dann die Geschichten Ihrer Senioren zu diesen Gegenständen erzählen. Doch Vorsicht: Dies geht nicht immer. Wenn Sie merken, dass Ihre Senioren an diesem Tag nicht empfänglich dafür sind, machen Sie lieber eine andere Übung. Denn sonst kann die Übung sehr frustrierend für die Übenden sein.

Dual-Task-Aufgabe: Gehirn im Comic-Look hebt eine Hantel nach oben
  1. Gedächtnisspiele

Einfache Gedächtnisspiele helfen schon dabei, die Hirnzellen anzuregen. Hier finden Sie einige Inspirationen für Gedächtnisübungen, die sich leicht im Alltag und in der Gruppe integrieren lassen.

Mit dem Plaudertisch fit und mobil

Jetzt den Plaudertisch erleben: So bleiben Senioren fit!

Mit dem Plaudertisch können Sie Ihre Senioren ganz einfach beschäftigen. Denn die unterschiedlichen Übungsgeräte sind so konzipiert, dass sie an altbekannte Bewegungen erinnern. Dadurch ist der Mobilitätsförderer auch für Menschen mit Demenz geeignet.

Bildquellen:

Fotoalbum erstellt von storyset – de.freepik.com

Schneidebrett und Messer erstellt von pch.vector – de.freepik.com