Etwa 200.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an einer Thrombose. Da das Risiko für Thrombosen mit dem Alter steigt, ist eine wirksame Thromboseprophylaxe in der Pflege wichtig. In diesem Artikel finden Sie alles rund um die Ursache von Thrombosen, welche Risikofaktoren es für Thrombosen gibt und Tipps und Übungen, um eine Thromboseprophylaxe in der Altenpflege durchzuführen.
Thromboseprophylaxe Definition
Unter Thromboseprophylaxe werden Maßnahmen verstanden, die das Auftreten einer Thrombose (Blutgerinnsel) vermeiden bzw. ihr Risiko verringern sollen.
Ältere Menschen haben ein höheres Thromboserisiko, da sie sich häufig nur noch eingeschränkt oder kaum bewegen können. Die Muskelaktivität vor allem in den Beinen (die sogenannte Muskel-Venen-Pumpe) ist für den Blutfluss durch den Körper von zentraler Bedeutung. Bei geringer Muskelaktivität funktioniert die Durchblutung nicht mehr richtig.
Auch Vorerkrankungen, wie Krampfadern, Gefäßerkrankungen oder Blutgerinnungsstörungen, erhöhen das Risiko für eine Thrombose. Da eine unbehandelte Thrombose unter Umständen tödlich enden kann, ist eine gute Thromboseprophylaxe für ältere Menschen sehr wichtig.
Es gibt bislang noch keinen Expertenstandard für die Thromboseprophylaxe in der Pflege. Dennoch ist die Thromboseprophylaxe natürlich ein wichtiger Aspekt der Prophylaxe in der Pflege.
Die Leitlinie der Thromboseprophylaxe des National Institute for Health and Care Excellence definiert Standards für die Behandlung von Patienten mit erhöhtem Thrombose- und Embolierisiko bei stationären Krankenhausaufenthalten. Das Ziel: ein gleiches Maß an Qualität bei der Patientenversorgung in verschiedenen Krankenhäusern zu schaffen. Zudem wird erläutert, welche Prophylaxe sich für bestimmte Patientengruppen, wie zum Beispiel gerade operierte Menschen, eignet.
Diese Leitlinien lassen sich in weiten Teilen auch gut auf die Altenpflege anwenden. Weitere Leitlinien und Standards für diverse Anwendungsbereiche gibt es beim Zentrum Qualität in der Pflege.
Wichtig ist, dass der jeweilige Haus- und Facharzt bei der Thromboseprophylaxe hinzugezogen wird, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen.
Thromboseprophylaxe in der Pflege mit dem Plaudertisch
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Thrombose Ursachen
Generell können als Ursache für Thrombosen drei verschiedene Faktoren ausschlaggebend sein:
- Die Blutgefäßwände haben Schäden oder Ablagerungen oder werden von außen eingeengt, beispielsweise durch Tumore. Dadurch kann das Blut nicht problemlos durch die Gefäße fließen.
- Das Blut fließt langsamer. Das ist generell bei Krampfadern der Fall oder bei geringer Muskelaktivität. Das passiert häufig nach Operationen oder langer Unbeweglichkeit. Eine weitere Ursache ist eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr.
- Die Blutgerinnung ist gestört und das Blut gerinnt schneller als normal. Dies kann beispielsweise der Fall bei Krebs- oder Autoimmunerkrankungen sein, aber auch bei genetischen Gerinnungsstörungen.
Wer hat ein besonders hohes Risiko für Thrombosen?
Folgende Erkrankungen erhöhen das Risiko einer Thrombose:
- Frühere Venenthrombose
- Gerinnungsstörungen
- Krebserkrankungen
- Höheres Lebensalter
- Thrombosen bei Familienmitgliedern
- Herzschwäche
- Übergewicht (Bodymaßindex über 30)
- Akute Infektionen
- Krampfadern
1. Allgemeine Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe in der Pflege
Ein paar Anpassungen bei den Lebensgewohnheiten können sich bereits positiv auf das Thromboserisiko auswirken.
Übergewicht reduzieren
Bei einem Gewicht, das zu einem BMI von über 30 führt, sollte in Absprache mit dem behandelnden Arzt und dem/der Betroffenen eine Diät in Betracht gezogen werden. Denn Übergewicht belastet sowohl den Körper als auch die Gefäße, das Herz und den Blutkreislauf.
Genug trinken
Wer nicht genug trinkt erhöht das Risiko einer Thrombose. Da bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr das Blut dünn gehalten wird, sollte über den gesamten Tag ausreichend Wasser oder Tee getrunken werden.
Thrombosestrümpfe tragen
Die klassische Variante zur Thromboseprophylaxe sind Thrombose- bzw. Kompressionsstrümpfen. Diese sollten sorgfältig angepasst und regelmäßig getragen werden.
Medikamente
Natürlich gibt es auch Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen und so den Blutkreislauf verbessern. Für die Thromboseprophylaxe mit Medikamenten ist in allen Fällen ein Arzt zu konsultieren.
2. Mobilisierungsfördernde Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe
Es gibt eine Vielzahl an Übungen, die zur Thromboseprophylaxe angewandt werden können. Wir haben im Folgenden einige einfache Übungen zusammengestellt.
Die Bewegungsübungen sollten nur unter Aufsicht durch einen Physiotherapeuten oder eine geschulte Pflegefachkraft durchgeführt werden. Falls der/die Ausführende Schmerzen haben sollte, wenden Sie sich umgehend an einen Arzt.
Hinweis: Übung 1 und 2 (20 Grad-Lagerung und Fahrradfahren im Liegen) dürfen nur angewendet werden, wenn der oder die Ausführende nicht an einer Beinvenenthrombose oder an Herzinsuffizienz leidet!
Gerade nach einer Operation ist eine frühe Mobilisation des/der Bewohnenden wichtig, um das Thromboserisiko zu senken. Ziehen Sie hierzu einen Physiotherapeuten oder eine geschulte Pflegefachkraft hinzu.
20 Grad-Lagerung
Bei der 20 Grad-Lagerung liegt die Person auf dem Rücken und legt die Beine leicht (!) erhöht ab. Dadurch kann das Blut besser zum Herzen zurücktransportiert werden.
Fahrradfahren im Liegen
Auch hier liegt die Person auf dem Rücken. Dabei werden die Beine angewinkelt und wie beim Fahrradfahren in der Luft bewegt. Durch die Aktivierung der Muskelpumpe werden die Venen und Gefäße von außen gestärkt.
Hacke-Spitze
Auch auf dem Stuhl lassen sich einfache Thromboseprophylaxe-Übungen durchführen: Die Füße werden auf dem Boden abgestellt. Dann wird zuerst die Verse angehoben und wieder auf dem Boden abgestellt. Danach werden die Zehen angehoben und wieder zum Boden gebracht.
Knieheben
Die ausführende Person steht und hebt die Knie abwechselnd nach oben. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Beine schulterbreit auseinander stehen. Außerdem sollte es eine Festhaltemöglichkeit für den/die Ausführende geben.
Spazieren gehen
Eine einfache und simple Methode, um Thrombosen vorzubeugen, ist spazieren gehen. Während des Gehens sollte es möglich sein ein normales Gespräch zu führen, ohne aus der Puste zu kommen.
3. Mobilisierungsfördernde Maßnahmen am Plaudertisch
Auch am Plaudertisch können Bewegungsübungen zur Thromboseprophylaxe in der Pflege ausgeführt werden. Dabei steht nicht nur die Übung, sondern auch der Spaß im Vordergrund, denn bis zu sechs Senioren können gemeinsam am Plaudertisch die Thromboseprophylaxe durchführen.
Die beiden Übungsgeräte für die Beine, Nähmaschine und Fahrrad, lassen sich kinderleicht bedienen und die Thromboseprophylaxe in geselliger Runde geschieht schon fast von alleine.
Nähmaschine
Bei der Nähmaschine werden die Füße auf das Trittbrett abgestellt. Dann werden die Zehenspitzen angehoben und anschließend gesenkt, sodass sich die Füße in wippenden Bewegungen nach oben und nach unten bewegen. So lässt sich ganz einfach das Lymph- und Venensystem angeregen.
Details zur Nähmaschine gibt es hier
Fahrradfahren
Einfach die Füße auf die Pedale stellen, mit den Klettbändern sichern und wie beim Fahrradfahren lostreten. Diese Bewegung kann sowohl vorwärts als auch rückwärts ausgeführt werden.
Details zum Fahrrad gibt es hier
Mit dem Plaudertisch Thrombose in der Altenpflege vorbeugen
Einfach umzusetzen und wirksam, so sollte die Thromboseprophylaxe sein, damit sie im Pflegealltag auch leicht umgesetzt werden kann. Bei der Thromboseprophylaxe durch Bewegung geht es vor allem um die Wiederherstellung und Erhaltung der Mobilität und somit die Förderung der Durchblutung. Durch den Muskelaufbau werden zudem die Venen und Gefäße von außen gestärkt und unterstützt.
Am Plaudertisch lässt sich die Thromboseprophylaxe besonders einfach und effektiv durchführen. Je nach Tisch-Modell finden bis zu sechs Senioren Platz, um gemeinsam ihre Ausdauer und Muskulatur zu stärken und ihr Venen- und Lymphsystem anzuregen.
Die gesellige Trainingsrunde am Tisch ist zudem auch gut geeignet, um mit Rätselaufgaben auch das Gehirn der Senioren in Bewegung zu bringen. So lassen sich neben den Prophylaxemaßnahmen gleich auch noch die grauen Zellen trainineren.
Wollen Sie den Plaudertisch auch mal in ihrer Einrichtung testen? Dann rufen Sie uns einfach mal an (+49-7151 959-30-843) oder schreiben Sie uns eine E-Mail an info@plaudertisch.com.
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Hinweis zur Haftung: Die Bewegungsideen für Senioren auf dieser Seite wurden sorgfältig ausgewählt und geprüft. Es hängt allerdings immer von dem individuellen Zustand der teilnehmenden Senioren ab, ob die Bewegungen gefahrlos durchgeführt werden können. Im Zweifel befragen Sie bitte einen Arzt. Für Personen- oder Sachschäden übernehmen wir keine Haftung.