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Wie kann man Senioren in Pflege- und Altersheimen beschäftigen?

Bewegung in Kombination mit Gedächtnisübungen (Dual-Task-Training) stellt eine optimale Möglichkeit dar, um Senioren zu beschäftigen und zu aktivieren. In diesem Artikel finden Sie einige Beschäftigungsideen in Form von Ratespielen und Rechenaufgaben, die Sie in Ihrer Pflegeeinrichtung einfach ausprobieren können.

Prof. Gerd Kempermann, ein Stamm- und Hirnzellforscher, betont die Bedeutung der körperlichen Bewegung für die Gesundheit des Gehirns. Sie, so wird vermutet, trägt dazu bei, die Hirnentwicklung im Hippocampus und dessen Anpassungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Mit Bewegung und geistiger Aktivierung kann man so zumindest zwei der vielen Faktoren, die über das Eintreten einer demenziellen Erkrankung entscheiden, ansprechen und einer Demenz vorbeugen.

Klingt es daher nicht besonders spannend, sowohl die körperlichen als auch kognitiven Fähigkeiten gleichzeitig trainieren zu können? Dies ist lange nicht so kompliziert, wie man meinen könnte und lässt sich beim Dual-Task-Training kinderleicht umsetzen. Bereits mit einfachen kognitiven Übungen, die während einer Bewegung ausgeführt werden, wird dabei nicht nur der Körper, sondern auch der Geist trainiert. Daher eignet sich dieses Training auch besonders, um Senioren in Alters- und Pflegeheimen zu beschäftigen.

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Sammlung an Ratespiele und Rechenaufgaben für Senioren.

Damit Sie ein solches Dual-Task-Training möglichst einfach umsetzen können, haben wir eine kleine Sammlung an Beschäftigungsideen (Ratespiele und Rechenaufgaben) zusammengetragen, die sich spielerisch neben körperlicher Bewegung (bspw. Walking, Training an Sportgeräten, …) ausführen lassen. Natürlich eignen sich diese Übungen genauso gut für ein Gedächtnistraining Ihrer Senioren ohne, dass ein weiteres Bewegungstraining stattfindet. Sie brauchen dafür keinerlei Materialien und können direkt loslegen. Bei einigen Ratespielen kann es hilfreich sein, die bereits gesammelten Lösungen auf einer Tafel oder ähnlichem mitzuschreiben.

Allerdings ist es insbesondere bei Teilnehmern mit einer demenziellen Erkrankung wichtig, bei der Auswahl der Übungen darauf zu achten, dass die gestellten Herausforderungen nicht zur Überforderung werden. Erzielte Erfolgserlebnisse sind schließlich besonders wichtig um motiviert zu bleiben.

Mit Kopfnüssen beschäftigen – Rechenaufgaben für Senioren

Was in der Schule zu manchem Kopfzerbrechen führte, kann in der Gruppe nicht nur reine Beschäftigung sein, sondern richtig Spaß machen. Mit diesen Rechenaufgaben bringen Sie auch im Alter die grauen Zellen wieder richtig in Schwung. Die Senioren Ihres Alters- oder Pflegeheim werden bald in punkto Geschwindigkeit wieder mit so manchem Taschenrechner mithalten können.

Rechenaufgaben

Übung 1: Rechenspiel Addition

Lassen Sie Reihen aus dem Einmaleins bilden und die Senioren Ihrer Rätselrunde nacheinander die Reihe fortführen. Bspw. Teilnehmer 1 sagt 2, Teilnehmer 2 sagt 4, Teilnehmer 3 sagt 6, usw. Das ist eine einfache 2-er Reihe, bei der bei jedem Wechsel zwischen den Teilnehmern die Zahl 2 zur vorherig genannten Zahl addiert wird.

Übung 2: Rechenspiel Subtraktion

Einmaleins-Reihen können natürlich auch in umgekehrter Reihenfolge gebildet werden. Sie können beispielsweise die Zahl 40 vorgeben, von welcher bei jedem Wechsel der Person jeweils die Zahl 4 subtrahiert werden soll.

Übung 3: Rechengeschichten

Lesen Sie eine Rechengeschichte vor und lassen Sie die Senioren zählen, wie oft einzelne prägnante Worte genannt werden oder spezielle Ereignisse stattfinden. Eine schöne Sammlung finden Sie beispielsweise auf der Seite mal-alt-werden.de.

Mit Denksport beschäftigen – Wortspiele für Senioren

Eine weitere Möglichkeit, um unsere Gehirnzellen zu stimulieren, ist es, mit Worten zu jonglieren und ein bisschen im Gedächtnis zu kramen. Lassen Sie sich von unseren Beispielen inspirieren und denken Sie sich weitere selbst aus. Schon absolvieren Sie auch ein geistiges Training.

Wortspiele

Übung 1: ABC-Spiel

Lassen Sie die Senioren Ihrer Gedächtnisübungsrunde zu jedem Buchstaben im Alphabet einen Begriff aus einer vorgegeben Kategorie suchen.

  • ABC Tiere: Amsel, Biene, Chamäleon, Delphin, …
  • ABC Eis-Sorten: Amarena-Kirsch, Bacio, Cola, …
  • ABC Obst: Ananas, Banane, Clementine, Dattel, …
  • ABC Städte: Amsterdam, Berlin, Chicago, …
  • ABC berühmte Personen: Neil Armstrong, Johan Sebastian Bach, Marie Curie, …

Übung 2: Zusammensetzung

Lassen Sie zu vorgegebenen Begriffen Wörter suchen, die diese enthalten:

  • Begriff „Wasser“: Wassertank, Badewasser, Leitungswasser, Wasserdampf, …
  • Begriff „Spiel“: Kinderspiel, Spielzeug, Spielwaren, Spielanzug, …
  • Begriff „Sonne“: Sonnenschein, Sonnenschirm, Abendsonne, Sonnenblume, …
  • Begriff „Schnee“: Schneemann, Schneemobil, Schneeanzug, …

Übung 3: Kategorien-Puzzle

Sammeln Sie gemeinsam mit den Senioren Ihrer Pflegeeinrichtung Wörter, die zu einer vorgegebenen Begriffskategorie passen.

  • Wörter, die „Tiere“ enthalten: bärenstark, Hundehütte, Katzensprung, Brillenschlange, …
  • Wörter, die „Farben“ enthalten: Schwarzwald, Rotwein, Schwarzfahren, Weißwurst, …

Übung 4: Wortdoppel

Lassen Sie ein neues zusammengesetztes Wort suchen, das mit dem davor genannten Wort beginnt.

  • Beispiel: Haustür → Türschloss → Schlosshof → Hofdame …

Übung 5: berühmte Personen:

Nennen Sie einen Vornamen und lassen Sie die restlichen Teilnehmer, eine berühmte Person suchen, die diesen Vornamen trägt. Bspw. Charles → Charles Darwin

Mit Geheimniskrämereien beschäftigen – Gedächtnis- und Ratespiele für Senioren

In unserem Gedächtnis liegt noch deutlich mehr Wissen verborgen, welches nur darauf wartet mal wieder aktiviert zu werden.

Ratspiele

Übung 1: Quiz

Überlegen Sie gemeinsam wie die Lösung der Quizfragen lauten kann.

  • Welche Zutaten gehören in das Gericht? bspw. Wiener Schnitzel, Königsberger Klopse, Donauwelle?
  • Welche Flüsse gibt es in Baden-Württemberg?

Übung 2: Sprichwörter und Redewendungen

Lassen Sie die Senioren Ihrer Rätselrunde Sprichwörter aufzählen. Sie können auch ein bestimmtes Thema für die Sprichwörter vorgeben (bspw. Jahreszeiten), um den Rätselfaktor zu erhöhen.

  • Beispiel „Tageszeiten“: „Abends werden die Faulen fleißig“, „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, „Man soll die Nacht nicht vor dem Morgen loben“, „Morgenstund hat Gold im Mund“, „Nachts sind alle Katzen grau“
  • Beispiel „Tiere“: „Mit Speck fängt man Mäuse“, „Nachts sind alle Katzen grau“, „Schlafende Hunde soll man nicht wecken“, „Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse auf dem Tisch“
  • Beispiel „Natur“: „Ich glaub ich steh im Wald“, „Kein Blatt vor den Mund nehmen“, „Ein Mann wie ein Baum“

Übung 3: Gegenstände merken

Der erste Teilnehmer spricht den Satz „Ich packe meine Koffer und nehme mit…“ und zählt anschließend den ersten Gegenstand auf, den er in seinen Koffer legen würde (beispielsweise „Handtuch“). Die nächsten Teilnehmer zählen anschließend die bereits genannten Gegenstände auf und ergänzen die Liste um einen weiteren, selbstgewählten Gegenstand.

Mit Singen beschäftigen

Beim gemeinsamen Singen von alten und bekannten Liedern werden nicht nur Erinnerungen an frühere Wander- und Familienausflüge wach. Die Senioren werden dabei angeregt sich selbst an den Text und die Melodie zu erinnern. Ob „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“, „Horch was kommt von draußen rein“, oder der Klassiker „Auf de schwäb’sche Eisenbahnen“ aus unserer Heimat, das gemeinsame Singen motiviert und lässt sich neben körperlicher Bewegung ganz leicht ausführen.

Singen Liedertexte

Fazit

Senioren in Alters- und Pflegeheimen abwechslungsreich zu beschäftigen, lässt sich bereits mit einfachen, kleinen Ratespielen und Rechenaufgaben umsetzen. Führen Sie dies neben einer körperlichen Betätigung aus, sprechen Sie zwei der Faktoren an, die beim Eintreten demenzieller Erkrankungen eine Rolle spielen.

Natürlich gibt es noch viel mehr witzige und knifflige Möglichkeiten, um Senioren mit für Dual-Tasking geeigneten Aufgaben zu beschäftigen. Geben Sie einfach Ihre E-Mail-Adresse in das Feld unten ein, und Sie sind dabei.

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