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Kontrakturenprophylaxe in der Pflege: So senken Sie das Kontrakturenrisiko bei Senioren

So lange wie möglich beweglich und mobil bleiben – damit sich der Wunsch vieler Senioren erfüllt, müssen die Gelenke intakt bleiben. Eine wirksame Kontrakturenprophylaxe hilft, Gelenkversteifungen vorzubeugen.
Wir haben wir Ihnen in diesem Artikel die wichtigsten Informationen und Übungen rund um das Thema Kontrakturenprophylaxe zusammengestellt, um Sie bei der Durchführung einer Kontrakturenprophylaxe in der Pflege zu unterstützen.

Kontrakturprophylaxe Definition

Mit Kontrakturenprophylaxe sind alle Maßnahmen gemeint, die die Versteifung der Gelenke von Senioren in der Pflege vorbeugen sollen.

Mit zunehmendem Alter sinkt meist die Mobilität von Menschen. Wird die Funktion der Gelenke nicht mehr vollständig ausgereizt, verkürzen sich die umgebenden Sehnen, Muskeln und Bänder. Dadurch kommt es zur Fehlstellung und die Gelenke können nicht mehr vollständig gestreckt oder gebeugt werden.

Besonders pflegebedürftige Personen sind durch die Unterstützung im Alltag oder im Pflegeheim häufig weniger aktiv. Somit steigt das Risiko für Kontrakturen. Eine wirksame Kontrakturenprophylaxe beugt hier vor und hilft dabei, die Lebensqualität der Menschen zu erhöhen.

Kontrakturenprophylaxe in der Pflege leicht gemacht

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Der Plaudertisch ist das Übungsgerät für die Altenpflege, mit dem die Durchführung von Prophylaxe-Maßnahmen wie die Kontrakturenprophylaxe bei Senioren ganz leicht und zu einem geselligen Erlebnis wird.

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Die Ursachen für Kontrakturen

Wenn sich die Sehnen, Muskeln und Bänder in einem Gelenk verkürzen, führt es zu einer fehlerhaften Gelenkstellung. Dadurch kann das Gelenk nicht mehr richtig bewegt werden. Im schlimmsten Fall versteift das Gelenk komplett.

Die Ursachen dafür sind vielfältig. Die häufigsten Gründe sind Inaktivität (z. B. nach Operationen) und die falsche Lagerung bei Bettlägerigkeit. Aber auch folgende Faktoren können Ursachen für eine Kontraktur sein:

  • längere Ruhigstellung
  • schmerzbedingte Schonhaltung
  • Erkrankung des Nervensystems
  • Immobilität

Wann ist das Risiko für Kontrakturen am größten?

Verschiedene Risikofaktoren für die Entstehung von Kontrakturen spielen in der Pflege eine besonders große Rolle und sollten besonders beachtet werden. Das können unter anderem Lähmungen von Gliedmaßen, Schmerzen, Durchblutungsstörungen der Muskulatur und Sensibilitätsstörungen sein.

Personen mit folgenden Vorerkrankungen sind deswegen besonders gefährdet für Kontrakturen:

  • Degenerative Gelenkserkrankungen, wie Arthrose
  • Nervenlähmungen
  • entzündliche Gelenkserkrankungen
  • Bewusstseinsstörungen
  • Verletzungen und Verbrennungen in der Nähe von Gelenken

Auch Personen, die aufgrund einer Erkrankung bettlägerig sind, haben ein höheres Risiko für eine Kontraktur.

Bei Personen mit entsprechenden Vorerkrankungen und einem erhöhten Risiko für Kontrakturen sollte ein besonderer Stellenwert auf die Kontrakturenprophylaxe gelegt werden.

Kontrakturenprophylaxe Maßnahmen

Um Kontrakturen vorzubeugen bzw. das Fortschreiten einer Gelenkversteifung zu unterbinden, müssen besonders in der Pflege verschiedene Maßnahmen durchgeführt werden. Wichtig ist, dass die Senioren in Bewegung bleiben. 

Die Maßnahmen unterscheiden sich je nach Mobilitätslevel in aktive oder passive Maßnahmen. Diese sollten einmal täglich durchgeführt werden.

1. Lagerung

Besonders bei bettlägerigen Personen ist es wichtig, auf die richtige Lagerung zu achten. Fragen Sie hierzu den behandelnden Arzt.

Falls keine therapeutische Lagerung verordnet wird, sollten Sie die Gelenke der Senioren in Funktionsstellung – also einer mittleren Position zwischen extremer Streckung und Beugung – lagern.

2. Aktive Bewegungsübungen

Aktive Übungen eignen sich vor allem für Senioren, die noch mobil sind und viele Bewegungen eigenständig durchführen können. Weiter unten in diesem Artikel haben Ihnen ein paar einfache Übungen für die Kontrakturenprophylaxe zusammengestellt.

3. Passive Bewegungsübungen

Sind die Senioren in ihrer Mobilität und ihrem Bewegungsvermögen eingeschränkt, können Pflegefachkräfte oder die pflegende Person bei den Übungen helfen und diese durchführen.

Achtung: Gehen Sie nicht weiter, als es die momentane Beweglichkeit der betroffenen Person zulässt. Übungen, die die Beweglichkeit überschreiten, dürfen nur durch einen Physiotherapeuten durchgeführt werden.

Übungen zur Kontrakturenprophylaxe in der Pflege

Bei der Kontrakturenprophylaxe wird mit Übungen für die Füße angefangen und langsam aufwärts Richtung Kopf gearbeitet. Die folgenden Übungen lassen sich auch im liegen durchführen.

Übungen zur Kontrakturenprophylaxe für die Füße

Fußschüttler (Fußkreisen)

Heben Sie die Füße vom Boden und machen Sie kreisförmige Bewegungen mit den Füßen. Falls nicht beide Füße gleichzeitig angehoben werden können, heben Sie nur einen an, führen Sie die Übung durch und setzen ihn wieder ab. Danach ist der andere Fuß an der Reihe.

Tipp: Falls keine kompletten Kreise möglich sind, bewegen Sie ihren Fuß so weit es geht und wieder zurück.

Schneider (Zehenspitzen anziehen)

Stellen Sie beide Füße parallel zueinander auf dem Boden ab. Ziehen Sie nun die Zehenspitzen so weit wie möglich nach oben. Die Fersen bleiben dabei auf dem Boden.

Balletttänzer (Fersen anheben)

Wie beim Schneider stehen beide Füße parallel zueinander auf dem Boden. Heben Sie nun die Fersen so weit wie möglich an, die Zehen und Ballen bleiben dabei auf dem Boden.

Übungen zur Kontrakturenprophylaxe für die Beine

Traubenstampfen (Knieheber)

Stellen Sie sich hin und stützen sich an einer Wand o.ä. ab. Die Beine stehen schulterbreit nebeneinander. Heben Sie ein Bein an, bis das Knie etwa im 90 Grad-Winkel angehoben ist. Stellen Sie es wieder ab. Wiederholen Sie die Übung mehrere Male mit beiden Beinen.

Tipp: Wer die Übung etwas schwerer gestalten will, streckt das Bein nach dem Anheben aus.

Ampelmännchen (Beine strecken)

Wie beim Traubenstampfer stehen Sie schulterbreit auf beiden Beinen, dabei stützen Sie sich an einer Wand ab. Das Bein, das weg von der Wand steht, wird nun vom Körper seitlich abgespreizt. Bringen Sie den Fuß wieder in die Ausgangsposition. Wiederholen Sie diese Übung mit beiden Beinen mehrere Male.

Übungen zur Kontrakturenprophylaxe für die Arme

Die folgenden Übungen eignen sich für Finger, Hände, Ellenbogen und Schultergelenke.

Drehwurm (Gelenkkreisen)

Drehen Sie die Handgelenke, Ellenbogen oder Schultern in beide Richtungen. Wiederholen Sie diese Übung mehrere Male. Wenn nicht beide Gelenke gleichzeitig bewegt werden können, wechseln Sie die Seiten ab.

Heranwinken (Handgelenke strecken und beugen)

Legen Sie die beiden Hände mit den Handflächen nach oben auf den Schoß. Ziehen sie nun die Handflächen zu sich heran, die Gelenke bleiben dabei im Schoß. Bringen Sie die Hände wieder in Ausgangsposition. Wiederholen Sie die Übung mehrere Male.

Drehen sie nun die Handflächen um und wiederholen Sie die Übung in die andere Richtung.

Fluglotse (Ellenbogenbeuger)

Strecken Sie die Arme auf Schulterhöhe (90 Grad-Winkel) gerade nach vorne. Beugen Sie nun die Unterarme, in Richtung Ihres Kopfes. Bringen Sie die Arme wieder in die Ausgangsposition zurück. Wiederholen Sie diese Übung mehrere Male.

Kugelstoßen (Schulterbeuger)

Stellen Sie sich hin, die Beine schulterbreit aufgestellt. Strecken sie nun ihren gesamten Arm nach vorne, bis Ihre Hände auf ungefähr auf der Höhe der Nasenspitze sind. Bringen Sie ihren Arm wieder zurück neben den Körper. Wiederholen Sie diese Übung mehrere Male mit beiden Armen.

Wiederholen Sie diese Übung, diesmal strecken sie die Arme zur Seite.

Kontrakturenprophylaxe in der Pflege mit dem Plaudertisch

Eine wirksame Kontrakturenprophylaxe setzt auf die tägliche Bewegung aller Gelenke. Besonders einfach und schnell lässt sich ein effizientes Training zur Prävention von Kontrakturen am Plaudertisch durchführen.

Dort können sich, je nach Modell, bis zu 6 Personen gleichzeitig bewegen und dabei ihre Beweglichkeit trainieren. Das Tolle dabei: die Senioren bewegen am Plaudertisch sowohl die Arme als auch die Beine. Eine Kontrakturprophylaxe für den ganzen Körper geht also ganz einfach.

Kontrakturenprophylaxe in der Pflege, aber mit Spaß!

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Der Plaudertisch sorgt bei der Durchführung von Maßnahmen zur Kontrakturenprophylaxe für eine Menge Spaß und Geselligkeit.

Testen Sie den Plaudertisch jetzt ganz einfach in Ihrer Einrichtung.

Füße einer Seniorin, die in die Pedale des Fahrrads am Plaudertisch tritt.

Fahrrad

Einfach die Füße auf die Pedale stellen, mit den Klettbändern sichern und wie beim Fahrradfahren lostreten. Diese Bewegung kann sowohl vorwärts als auch rückwärts ausgeführt werden. Hierdurch werden die Fuß-, Knie- und Hüftgelenke optimal bewegt.

Füße in schwarzen Schuhen einer Frau im Rollstuhl stehen auf der Plaudertisch-Nähmaschine

Nähmaschine

Bei der Bewegung an der Nähmaschine bewegen die Senioren die Fußspitze in wippenden Bewegungen nach oben und unten, eben wie bei einer klassischen mechanischen Nähmaschine. Auf diese Weise lässt sich die Strecken und Beugen-Übung für die Füße ganz leicht durchführen.

Seitliches Foto von einem Senioren der verschmitzt lacht und die Griffe der Kaffeemühle des Plaudertischs hält.

Kaffeemühle

Die Kurbeln der Kaffeemühle am Plaudertisch werden in kreisenden Bewegungen mit den Armen bewegt. So werden Hand-, Ellenbogen- und Schultergelenke bewegt und die Muskulatur gestärkt.

Senorin in weiß-grau sitzt lachend an der Drehorgel des Plaudertischs und hält die Griffe in den Händen

Drehorgel

Wie an einer klassischen Drehorgel kurbeln die Arme in kreisenden Bewegung nach vorne. Hierdurch werden weitere Bereiche der Hand-, Ellenbogen- und Schultergelenke bewegt.

Senior steht vor einem Fenster und zieht die Griffe des Rasenmähers am Plaudertischs nach hinten.

Rasenmäher

Am Rasenmäher wird eine Kontrakturprophylaxe für die Arme und Schultergelenke durchgeführt. Einfach fest am Kabelzug ziehen und wieder locker lassen.

Eine gesellige Trainingsrunde am Tisch ist übrigens auch gut geeignet, um mit Rätselaufgaben gleichzeitig das Gehirn der Senioren in Bewegung zu bringen. Bei diesem Dual-Task-Training werden gleich noch die grauen Zellen traininert.

Senorin in weiß-grau sitzt lachend an der Drehorgel des Plaudertischs und hält die Griffe in den Händen

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Hinweis zur Haftung: Die Bewegungsideen für Senioren auf dieser Seite wurden sorgfältig ausgewählt und geprüft. Es hängt allerdings immer von dem individuellen Zustand der teilnehmenden Senioren ab, ob die Bewegungen gefahrlos durchgeführt werden können. Im Zweifel befragen Sie bitte einen Arzt. Für Personen- oder Sachschäden übernehmen wir keine Haftung.