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Was versteht man unter Dual-Task-Training?

Dual-Tasking: Herausforderung für Körper und Gehirn

Im Alltag gibt es ständig Situationen, in denen wir gleichzeitig motorisch und kognitiv gefordert werden. Wenn wir zum Beispiel die Treppe zur Wohnungstür hinaufsteigen (motorisch) und dabei den passenden Türschlüssel aus dem Schlüsselbund heraussuchen (kognitiv) wird unser Bewegungsapparat und unser Gehirn gleichzeitig gefordert. Etwas gefährlicher kann es schon werden, wenn wir über die Straße gehen (motorisch) und gleichzeitig darauf achten, dass nicht überraschend ein Auto heranrast (kognitiv).

Diese Situationen werden Dual-Tasking-Aufgaben oder Dual-Task-Aufgaben genannt (weil wir doppelt gefordert werden) und stellen für jüngere Menschen im Normalfall keine besondere Herausforderung dar. Solche Situationen werden ganz automatisch und wie selbstverständlich bewältigt.

Wenn Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Balance im Alter allerdings abnehmen, ist mehr Aufmerksamkeit für die Bewegungen an sich notwendig. Da im Alter gleichzeitig auch die kognitive Leistungsfähigkeit abnimmt (besonders natürlich bei Demenz), stehen Senioren gleichzeitig weniger kognitive Reserven zur Verfügung, die auf unterschiedliche Aufgaben verteilt werden können.

Es kann also vorkommen, dass ein älterer Mensch beim Überqueren einer Straße nicht die nötige Wachsamkeit aufbringen kann, um auf herannahenden Fahrzeuge zu achten. Vielleicht stürzt eine Person mit Demenz auch, weil sie bei einer kleinen Ablenkung kurzzeitig nicht genug Aufmerksamkeit für die Motorik aufbringen kann und deswegen die Balance verliert.

Was Dual-Task-Training bringt

Die gute Nachricht: die Gehirnforschung geht heute davon aus, dass auch noch im hohen Alter neue Nervenzellen- und Verbindungen entstehen können. Mit dem sogenannten Dual-Task-Training lassen sich Situationen, die Dual-Tasking erforden trainieren, so dass sie im Alltag wieder leichter fallen können.

Dual-Task-Aufgabe: Gehirn im Comic-Look hebt eine Hantel nach oben

Beim Dual-Task-Training führen die Trainierenden bewusst gleichzeitig motorische und kognitive Aufgaben durch. Auf diese Weise wird die Verteilung der Aufmerksamkeit auf mehrere gleichzeitig stattfindende Aufgaben trainiert. Würden die Übungen für das Gehirn und die Bewegung dagegen nacheinander stattfinden, könnte sich die Leistungsfähigkeit für Dual-Tasking nicht verbessern.

Wie kann ein Dual-Task-Training nun konkret aussehen? Eine einfache Übung könnte es zum Beispiel sein, während des Gehens oder Joggens Wörter laut oder im Kopf rückwärts zu buchstabieren. Beim Dual-Task-Training ist es wichtig, dass Gehirn und Körper der Trainierenden ordentlich gefordert werden, weil sich erst dann ein Trainingseffekt einstellt. Starten Sie also mit leichten kognitiven Aufgaben und langsamen Bewegungen und steigern Sie dann den Schwierigkeitsgrad des Gehirn-Joggings und der Bewegungen.

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Wenn Sie mehr Vorschläge für Dual-Task-Training für Senioren oder auch für sich selbst suchen, schauen Sie sich doch einmal unseren Blogartikel über Beschäftigungsmöglichkeiten für Senioren an. Hier finden Sie viele Übungen, die zum Teil auch bei Demenz geeignet sind, um ganz einfach gleichzeitig Gehirn und Körper zu trainieren.